Lüften

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Die richtige Wohnungslüftung ist sehr wichtig !

An folgenden Angaben kann man sich orientieren um eine ausreichende Wohnungslüftung zu erreichen.

Man sollte am Tag 3 mal Lüften ( früh-mittags-abends) und dabei Lüftungszeiten einhalten, die nach Jahreszeit verschieden sind.

Nach einer Studie von Pettenkofer braucht man für das allgemeine Wohlbefinden einen Luftaustausch vom 0,5- fachen des Raumvolumens in einer Stunde. Bei größeren Einfamilienhäusern reicht das 0,3- fache.
Bei einem Einfamilienhaus mit 140m² WF, ergibt sich ein Heizölverbrauch von 750 Liter/Jahr für das Lüften, bei 0,5-fachen Raumluftwechsel vorausgesetzt.

Undichte Einfamilienhäuser erreichen Werte vom 1,0-fachen Raumluftwechsel, hier entweicht unkontrolliert warme Raumluft. Daraus ergibt sich ein Heizölverlust von 750 Liter/Jahr bei 140m² Wohnfläche, nur durch hohe Undichtigkeit verursacht.
Diese Undichtigkeiten können durch eine Blower-Door-Messung schnell gefunden werden.

Lüftungszeiten
(ganz geöffnetes Fenster) 

Dezember, Januar, Februar 4 - 6 Minuten pro Lüftung
März, November 8 - 10 Minuten pro Lüftung
April, Oktober 12 - 15 Minuten pro Lüftung
Mai, September 16 - 20 Minuten pro Lüftung
Juni, Juli, August 25 - 30 Minuten pro Lüftung

Warum ist Lüften so wichtig ??

Man fühlt sich bei einer Raumtemperatur von 20°C - 22°C und 45% - 60% Luftfeuchte am wohlsten.
Da der Mensch ständig Feuchtigkeit in seiner Umgebung produziert muss diese weggelüftet werden.

Anfallende Feuchte :

Verursacht Art und Weise Menge
Mensch keine Aktivität (schlafen) 35 g/h
Mensch leichte Aktivität 50 g/h
Mensch mittelschwere Arbeit 150 g/h
     
Pflanzen mittlere Topfpflanzen 2 g/h
     
Küche im Tagesdurchschnitt 100 g/h
     
Badezimmer Wannenbad 700 g/h
Badezimmer Duschen 2600 g/h
     
Wäsche 4,5 kg 150 g/h
     

1000g entspricht 1,0 Liter Wasser

Beispielrechnung wie viel Feuchte in einer Nacht im Schlafbereich mit 2 Personen ohne Lüften entsteht.


Gegeben:

Schlafzimmer: 5m x 4m x 2,50m = 50m³
Schlafzimmer: 18°C und 50% Luftfeuchte
1 Person 35 g/h bei 2 Personen = 70 g/h in 8 Std. 560 g Feuchteproduktion

560g : 50m³ = 11,2 g/m³
Laut Tabelle hat die Luft bei 18°C und 50% Luftfeuchte einen Feuchteanteil von 7,69g/m³
Laut Tabelle hat die Luft bei 18°C und 100% Luftfeuchte einen Feuchteanteil von 15,37g/m³, max. Feuchte

7,69g/m³ vorhanden plus 11,20g/m³ erzeugt = 18,89g/m³ im Raum, da aber Luft bei 18°C nur 15,37g/m³ speichern kann,
kondensiert 3,52g/m³, bei 50m³ Raumluft sind das 176g oder 0,176 Liter.

Die Feuchte verteilt sich auf Möbel, Kleidung und Mauerwerk im Raum.
Wärmetechnisch soll aus diesem Grund das Fenster schlechter sein als die Wand. So kann sich die überschüssige Feuchte als
Nässe am Fenster niederschlagen und geht nicht in die Außenwand bzw. Putz.
Bei guten,dichten neuen Fenstern U=1,0 W/m²*K und schlechter Außenwand U=1,4 W/m²*K dreht sich alles um.
Nun geht die Feuchte zuerst in den Putz, die Folge ist Schimmelbildung an den Kaltstellen im Raum.
Bei unzureichender Raumlüftung im Winter erhöht sich die Wandfeuchte von Tag zu Tag.

Maximaler Wassergehalt in der Luft in g/m³ :

Luft-
temperatur
relative Luftfeuchte %
100%
90%
80%
70%
60%
50%
20°C
17,29
15,56
13,93
12,10
10,37
8,65
18°C
15,37
13,64
12,30
10,76
9,22
7,69
16°C
13,63
12,27
10,90
9,54
8,18
6,62
14°C
12,07
10,87
9,68
9,45
7,24
6,04
12°C
10,67
9,60
8,53
7,47
6,40
5,33
10°C
9,41
8,46
7,52
6,58
5,64
4,70
8°C
8,28
7,45
6,62
5,80
4,97
4,14
6°C
7,26
6,54
5,81
5,08
4,36
3,63
4°C
6,36
5,73
5,09
4,46
3,82
3,18
2°C
5,56
5,00
4,45
3,89
3,34
2,78
0°C
4,85
4,38
3,88
3,39
2,91
2,42

Deswegen ist im Winter oft Wasser an der Glasscheibe:
Wenn der Raum 18°C und 70% Luftfeuchte hat, sind davon 10,75 g/m³ Wassergehalt in der Luft.
Wenn nun die Oberfläche des Fensters 12°C hat, fällt nun bereits Wasser an der Scheibe an, da bei12°C und 100% max.Luftfeuchte nur 10,67g/m³ möglich ist.

Was kann ich dagegen tun :

1. Fenster mit Isolierglasscheiben einbauen, der U-Wert Fenster muss höher sein als von der Außenwand.

2. Bei neuen Fenstern auf den Scheibenrandverbund achten " Warme Kante " d.h. guter PSI-Wert

3. Öfter Lüften, damit die Raumluftfeuchte reduziert wird, im Winter ist die Außenluft sehr trocken.

 

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